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Markt in
Petersberg |
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Wikinger belagern
Festwiese |
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Handwerker zeigen ihre
Künste - Schönes aus Holz, Wolle und Keramik zu
sehen |
VON Katja
Pausch,
18.04.04, 19:37h, aktualisiert 21:58h
Petersberg/MZ. "Waaas - Sie kennen die Hui-Hui-Maschine
nicht?" Dirk Engelbert ist ehrlich erstaunt. Den Leuten
muss geholfen werden. Also führt er den neugierigen
Besuchern, die sich um seinen Stand mit dem schönen
Namen "Arlecchino - Holzspielereien" geschart haben, den
Trick vor: Man reibe mit einem Hölzchen an einem
zweiten, und der an jenem angebrachte kleine Propeller
dreht sich erst in die eine, dann - oh Wunder - in die
andere Richtung - sofern man den Trick beherrscht und
nicht vergisst, deutlich "Hui Hui" zu sagen.
Arlecchino aus Stolzenau, mit lustigen Hosen und
kecker Mütze, gehörte zu den Kunsthandwerkern aus ganz
Deutschland, die sich am Wochenende auf der Petersberger
Festwiese zu einem Markt der anderen Art eingefunden
hatten. Nicht das Übliche, sondern besondere Sachen
waren da zu sehen und zu kaufen: "Öko-Erwin" aus
Cuxhaven zum Beispiel bot Schafwollenes vom
norddeutschen Elbdeich an. "Meine Schafsmilch-Lotion war
schon zu Mittag alle", so der Norddeutsche, der erstmals
in der Region war und sich über das Interesse der
Besucher freute. Auch Töpfer und Schmuckdesigner,
Glaskünstler und Laternenmacher boten ihre Waren feil.
Gegen Hunger und Durst gab es Räuberpfanne, Fladenbrot,
Met und Fassbrause aus Keramikbechern. Doch die
Attraktion des Marktes waren - Männer!
Ab und an mischten sich nämlich Furcht erregende
Gesellen unters friedlich wandelnde Volk, und es erklang
der Ruf: "Die Wikinger kommen!" Mit wilden Raufereien,
bei denen Holz splitterte und Lanzen auf schwere Schilde
krachten, warben die wüsten Männer mit den übrigens
ungehörnten Helmen um die Gunst einer holden Schönheit -
wobei das Publikum, halb erschrocken, halb amüsiert -
das Treiben verfolgte. "Das sieht ja schrecklich aus",
meinte eine Mutter, die versuchte, ihre gebannt
schauende Tochter aus dem Kampffeld zu ziehen -
vergeblich. Aber eigentlich auch unnötig, denn die Rüpel
in Kettenhemd und Brustpanzer erwiesen sich letztlich
als nette Zeitgenossen. Weshalb sich die Schöne denn
auch für einen lachenden Dritten - den Waffenmeister -
entschied.
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